Chronik der Politischen Ereignisse 1989
11. Januar
20 ausreisewillige DDR-Bürger verlassen nach der Zusicherung von Straffreiheit die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin. Sie hatten ihre Ausreise erzwingen wollen.
19. Januar
Vor dem Thomas-Müntzer-Komitee vertritt Erich Honecker die Auffassung, dass die Mauer „in fünfzig oder hundert Jahren noch bestehen“ werde.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 19.01.1989, Erich Honecker
06. Februar
Bei seinem Fluchtversuch wird der 20jährige Chris Gueffroy in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar von DDR-Grenzsoldaten erschossen. Er ist das letzte Opfer des Schießbefehls an der Mauer.
03. März
Die ständig in der DDR lebenden Ausländer erhalten das aktive und passive Wahlrecht bei Komunalwahlen.
08. März
Bei einem Fluchtversuch aus der DDR mit einem selbst gebastelten Heißluftballon stürzt der 32-jährige Winfried Freudenberg über West-Berlin ab und erleidet tödliche Verletzungen.
12. März
Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann und Bundesbauminister Oscar Schneider sagen ihren geplanten Besuch bei der Leipziger Frühjahrsmesse ab. Sie protestieren damit gegen die von DDR-Soldaten zwei Tage zuvor auf flüchtende Bürger abgegebenen Schüsse.
16. März
Die DDR-Regierung lädt aufgrund der Absage von Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann und Bundesbauminister Oscar Schneider den Bundesumweltminister Klaus Töpfer zur Leipziger Frühjahrsmesse ein.
03. April
Der Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze wird ausgesetzt.
17. April
Die unabhängige Gewerkschaft Solidarność wird in Polen nach langjährigem Verbot wieder zugelassen.
02. Mai
Ungarn beginnt mit dem Abbau der Grenzbefestigungen zu Österreich.
07. Mai
Offizielle Bekanntgabe der Ergebnisse der Kommunalwahlen in der DDR. Danach entfallen 98,85 Prozent der Stimmen auf die Kandidaten der Einheitslisten. Von Oppositionellen werden zum ersten Mal Kontrollen vorgenommen und vielerorts Wahlfälschung festgestellt.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 07.05.1989
02. Juni
Das DDR-Außenministerium erklärt, das Ergebnis der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 sei korrekt.
04. Juni
Das chinesische Militär beendet gewaltsam die monatelangen Studentenproteste und die Belagerung des Platzes des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Massaker).
Archivnachweis
04. Juni
Die ersten halbfreien Wahlen in Polen finden statt. Die Gewerkschaft Solidarność geht als klarer Gewinner aus den Wahlen hervor.
07. Juni
Eine Demonstration gegen die Fälschung der Kommunalwahlergebnisse wird vom Staatssicherheitsdienst aufgelöst.
08. Juni
Die DDR-Volkskammer bewertet das Tiananmen-Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking als "Niederschlagung einer Konterrevolution" und zeigt Verständnis für den Einsatz des Militärs.
Archivnachweis
12. Juni
Besuch des sowjetischen Staats- und Parteichefs Michail Gorbatschow vom 12. bis 15. Juni in Bonn, bei dem er zum Abschluss erklärt: „Die Mauer kann wieder verschwinden, wenn die Voraussetzungen entfallen, die sie hervorgebracht haben".

"Aktuelle Kamera" vom 13.06.1989, Michail Gorbatschow und Helmut Kohl
27. Juni
In einer symbolischen Aktion zerschneiden der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock den Stacheldrahtzaun an der gemeinsamen Grenze bei Sopron und öffnen damit den Eisernen Vorhang. Die Grenzsperren werden zwar beseitig, die Grenzkontrollen bleiben jedoch bestehen. In der DDR kommt es zu einem verstärkten Flüchtlingsstrom nach Ungarn.
07. Juli
Auf der ersten Ostblock-Gipfelkonferenz seit 1968 in Bukarest gesteht der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow jedem sozialistischen Staat die Souveränität zu. Die so genannte Breschnew-Doktrin vom November 1968 wird damit aufgegeben.
08. August
Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin wird wegen Überfüllung für den Besucherverkehr geschlossen. In der Vertretung halten sich über 130 ausreisewillige DDR-Bürger auf.
10. August
Die Lufthansa eröffnet die erste deutsch-deutsche Fluglinie zwischen Leipzig und Frankfurt am Main. Da die innerdeutsche Grenze nicht überflogen werden darf, muss die Maschine einen Umweg über die CSSR fliegen.
13. August
In Budapest wird die Botschaft der Bundesrepublik wegen Überfüllung geschlossen. Rund 180 DDR-Bürger versuchen über diesen Weg eine Ausreise in den Westen zu erwirken.
19. August
Anlässlich des „Paneuropäischen Picknicks“ in Ungarn flüchten etwa 900 DDR-Bürger über die „grüne Grenze“ nach Österreich.
22. August
Die Botschaft der Bundesrepublik in Prag wird wegen Überfüllung geschlossen. Rund 140 Bürger der DDR wollen über die Botschaft in den Westen aussiedeln.
24. August
Durch eine einmalige humanitäre Aktion der ungarischen Regierung erhalten 108 DDR-Bürger, die sich in der Botschaft der Bundesrepublik aufhalten, die Ausreisegenehmigung in den Westen.
Archivnachweis
04. September
Die erste Montagsdemonstration in Leipzig findet im Anschluss an das traditionelle Friedensgebet in der Nikolaikirche statt. Die Demonstrationsteilnehmer fordern Reisefreiheit und die Abschaffung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).
07. September
Auf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin wird gegen die Wahlfälschung bei den Kommunalwahlen vom 7. Mai protestiert. DDR-Sicherheitskräfte nehmen etwa 80 Personen vorübergehend fest.
08. September
Alle DDR-Bürger, die in den vergangenen Wochen Zuflucht in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin gesucht hatten, verlassen diese freiwillig. Ihnen wurde im Namen der DDR-Regierung von Rechtsanwalt Wolfgang Vogel Straffreiheit und juristische Hilfe versprochen.
10. September
Veröffentlichung des Gründungsaufrufs "Aufbruch 1989 - Neues Forum".
11. September
Ohne Absprache mit der DDR-Regierung lässt Ungarn in der Nacht vom 10. auf den 11. September alle ausreisewilligen DDR-Bürger die Grenze zum Westen passieren.
12. September
Die DDR-Regierung protestiert gegen die Öffnung der ungarischen Grenze für Bürger der DDR und bezeichnet die Vorgänge als "organisierten Menschenhandel".
Aufruf zur Gründung der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt (DJ) in der DDR.
19. September
Als erste Oppositionsgruppe beantragt das Neue Forum die offizielle Zulassung als Vereinigung in der DDR.
In Warschau muss die Botschaft der Bundesrepublik wegen Überfüllung mit ausreisewilligen DDR-Bürgern vorübergehend geschlossen werden.
20. September
Die Zulassung des Neuen Forums als Vereinigung wird wegen angeblicher "Verfassungswidrigkeit“ abgelehnt.
Archivnachweis
25. September
Demonstration in Leipzig für Reformen und gegen das Verbot des Neuen Forums.
26. September
Einige DDR-Bürger verlassen die Botschaft der Bundesrepublik in Prag und kehren in die DDR zurück. Es wird ihnen die Ausreise in den Westen innerhalb von sechs Monaten zugesichert.
30. September
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher verkündet in der Botschaft der Bundesrepublik in Prag, dass alle DDR-Flüchtlinge, die sich in den deutschen Botschaften in Prag und Warschau befinden, ausreisen dürfen. Die Ausreiseerlaubnis ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen den Außenministern der UdSSR, DDR, CSSR, Polens und der Bundesrepublik am Rande der UN-Vollversammlung in New York.
Archivnachweis
01. Oktober
In Ost-Berlin wird die Oppositionsgruppe Demokratischer Aufbruch (DA) gegründet.
01. Oktober
Sonderzüge aus Warschau und Prag mit DDR-Flüchtlingen durchqueren die DDR. DDR-Bürger versuchen auf die Züge aufzuspringen.
02. Oktober
Die bisher größte Demonstration für Demokratie in Leipzig wird von DDR-Sicherheitsorganen gewaltsam aufgelöst.
03. Oktober
Die DDR-Regierung setzt den visumsfreien Reiseverkehr mit der Tschechoslowakei vorübergehend bis 11. November 1989 aus.
Archivnachweis
04. Oktober
Sonderzüge aus Prag und Warschau befördern erneut DDR-Flüchtlinge über das Territorium der DDR in die Bundesrepublik. Auf dem Transportweg befindliche Bahnhöfe und Gleise werden gesperrt, um zu verhindern, dass DDR-Bürger auf die Züge aufspringen.
Am Dresdner Hauptbahnhof kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Ausreisewilligen und DDR-Sicherheitskräften, weil tausende DDR-Bürger auf die Sonderzüge in die Bundesrepublik aufspringen wollen.
Archivnachweis
07. Oktober
40. Jahrestag der DDR. Der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow nimmt an den Festveranstaltungen zum Jubiläum teil und tritt vor die Presse. Er wird später mit dem Ausspruch „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ zitiert, den er wörtlich so nie gesagt hat.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 06.10.1989, Michail Gorbatschow
Die Sozialdemokratische Partei (SDP) in der DDR gründet sich in Schwante bei Berlin.
In mehreren Städten der DDR finden Demonstrationen für Meinungsfreiheit und Reformen statt, die von DDR-Sicherheitskräften aufgelöst werden. Es erfolgt die Festnahme von über tausend Demonstranten.
09. Oktober
Rund 70.000 Menschen demonstrieren in Leipzig für eine demokratische Erneuerung des Landes ("Wir sind das Volk - keine Gewalt"). Erstmals halten sich die Sicherheitskräfte zurück.
Archivnachweis
In Dresden empfängt Oberbürgermeister Berghofer (SED) eine Abordnung der Demonstranten, die ihm einen Forderungskatalog übergibt.
16. Oktober
In Leipzig findet die bislang größte Demonstration mit mehr als 120.000 Menschen statt. Erneut halten sich die Sicherheitskräfte zurück.
Archivnachweis
18. Oktober
Rücktritt Erich Honeckers von all seinen Ämtern und Rücktritt des Politbüromitglieds Günter Mittag sowie des ZK-Sekretärs für Agitation und Propaganda Joachim Herrmann auf der 9. Tagung des Zentralkomitees der SED.

Kommunique des neuen SED-Generalsekretärs Egon Krenz vom 18.10.1989
Der neue SED-Generalsekretär Egon Krenz wendet sich über das Fernsehen mit einem Kommuniqué an die Bürger der DDR. Er räumt ein, dass die SED in den zurückliegenden Monaten die reale Lage verkannt habe und verspricht, eine "Wende" einzuleiten.
Archivnachweis
23. Oktober
Rund 300.000 Menschen demonstrieren in Leipzig am Abend vor der Wahl von Egon Krenz zum Staatsratsvorsitzenden.
Archivnachweis
24. Oktober
Die DDR-Volkskammer wählt Egon Krenz zum Staatsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates.
Archivnachweis
27. Oktober
Der DDR-Staatsrat verkündet eine weitgehende Amnestie für Flüchtlinge und Demonstrationsteilnehmer.
Archivnachweis
28. Oktober
Konstituierung der DDR-Oppositionsgruppe Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) als landesweite Organisation
03. November
Erneute Ausreisewelle von DDR-Bürgern nach Beschluss der DDR-Regierung, dass Ausreisewillige das Land ohne Formalitäten über das Gebiet der Tschechoslowakei verlassen können.
04. November
Bei der genehmigten Demonstration der Künstler und Kulturschaffenden für mehr Demokratie versammeln sich auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz über 500.000 Menschen. Es sprechen unter anderem Stefan Heym, Christoph Hein und Christa Wolf. Auf Vorbehalte stoßen Redner wie Markus Wolf und vor allem Günter Schabowski, der mehrfach ausgepfiffen wird. Das Fernsehen der DDR überträgt die Veranstaltungen direkt und unangekündigt.
Archivnachweis

Demonstration der Künstler und Kulturschaffenden in Berlin am 04.11.1989
06. November
In der Presse der DDR wird der Entwurf für ein neues Reisegesetz veröffentlicht. Nach heftiger öffentlicher Kritik verwirft der zuständige Volkskammerausschuss die Vorlage bereits am nächsten Tag.
Archivnachweis
In Leipzig demonstrieren hunderttausende von Bürgern der DDR für unbeschränkte Reisemöglichkeiten, die Aufgabe des Führungsanspruchs der SED und freie Wahlen.
08. November
Rücktritt des Politbüros auf der 10. Tagung des Zentralkomitees der SED.
Wahl eines verkleinerten Politbüros. Egon Krenz wird als Generalsekretär bestätigt.
Archivnachweis
09. November
Direktübertragung der Pressekonferenz mit Günter Schabowski zum Verlauf der 10. Tagung des Zentralkomitees der SED mit Aussage zur Grenzöffnung. Auf eine Nachfrage erklärt Schabowski, der Beschluss trete nach seiner Kenntnis "sofort, unverzüglich" in Kraft.
Archivnachweis
Kurz vor Mitternacht öffnen sich die ersten Schlagbäume an der Berliner Mauer. Daraufhin drängen Tausende von Ost-Berlinern nach West-Berlin.
10. November
Millionen von Bürgern der DDR besuchen nach der Maueröffnung West-Berlin und die grenznahen Städte der Bundesrepublik.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 10.11.1989, Situation am Brandenburger Tor
Bundeskanzler Helmut Kohl spricht am Abend vor dem Schöneberger Rathaus in West-Berlin. Von dieser Kundgebung wird der SPD-Ehrenvorsitzende Willy Brandt oft mit dem nicht gesagten Satz "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört" zitiert.
Archivnachweis
12. November
In mehreren Städten der DDR finden Kundgebungen und „Aktivtagungen“ der SED statt, auf denen die Basis für eine "Erneuerung der Partei von unten" plädiert. Auf einer Demonstration in Dresden verabschieden SED-Mitglieder den 1. Sekretär der Bezirksleitung in Dresden Hans Modrow nach Berlin.
Archivnachweis
13. November
Rücktritt von Volkskammerpräsident Horst Sindermann. In erstmals geheimer Abstimmung wird Günther Maleuda (Vorsitzender der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands) zu seinem Nachfolger gewählt.
Archivnachweis
Die Volkskammer wählt Hans Modrow zum neuen Ministerpräsidenten.
13. November
Abberufung des amtierenden Ministerrates auf der 11. Tagung der 9. Volkskammer. Die ehemaligen Mitglieder des Ministerrats Willi Stoph, Ernst Höfner, Gerhard Schürer und Erich Mielke beantworten Fragen der Abgeordneten und versuchen sich zu rechtfertigen. Originalton Erich Mielke: "Ich liebe, ich liebe doch alle, alle Menschen..."
Archivnachweis
17. November
Ministerpräsident Hans Modrow stellt die Mitglieder seines Kabinetts vor und kündigt in seiner Regierungserklärung weitgehende Reformen an.
Archivnachweis
Hans Modrow schlägt der Bundesregierung in seiner Regierungserklärung in Bezug auf die Deutschlandfrage einen Ausbau der Beziehungen hin zu einer Vertragsgemeinschaft vor. Er distanzierte sich zu diesem Zeitpunkt eindeutig von einer möglichen deutschen Wiedervereinigung.
18. November
Das Ministerium für Staatssicherheit wird durch das Amt für Nationale Sicherheit ersetzt.
20. November
Über 200.000 Menschen haben durch ihre Unterschrift ihre Zustimmung zum Aufruf der Oppositionsgewegung "Neues Forum" ausgedrückt.
23. November
Auf Beschluss des Ministerrats werden Zollkontrollen eingeführt, um den Ausverkauf von DDR-Produkten zu verhindern.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 23.11.1989, Grenzkontrolle Berlin-Friedrichshain
26. November
Mit dem Appell „Für unser Land“ rufen Intellektuelle aus der DDR dazu auf, die Eigenständigkeit der DDR zu bewahren und eine sozialistische Alternative zur Bundesrepublik zu entwickeln.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 28.11.1989, Stefan Heym
28. November
Bundeskanzler Helmut Kohl legt dem Bundestag sein „Zehn-Punkte-Programm“ zur Deutschlandpolitik vor.
Archivnachweis
29. November
Dem Appell "Für unser Land" schließen sich SED-Generalsekretär Egon Krenz sowie der DDR-Ministerpräsident Hans Modrow an.

"Aktuelle Kamera" vom 29.11.1989, Christa Wolf
01. Dezember
Das „Zehn-Punkte-Programm“ zur Überwindung der Teilung Deutschlands wird im Bundestag ohne die Stimmen der SPD und der Grünen gebilligt.
Archivnachweis
Die DDR-Volkskammer beschließt auf ihrer 13. Tagung den Führungsanspruch der SED aus der Verfassung zu streichen. Im Artikel 1, Absatz 1, zweiter Halbsatz wird der Passus "unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei" getilgt.
Archivnachweis
03. Dezember
Die 12. Tagung des Zentralkomitees der SED beschließt die Auflösung von Politbüro und Zentralkomitee sowie den Parteiausschluss von Erich Honecker, Erich Mielke, Alexander Schalck-Golodkowski und weiteren Funktionären.
Archivnachweis
Die ehemaligen Politbüromitglieder Günter Mittag und Harry Tisch sowie die Bezirkssekretäre Gerhard Müller und Hans Albrecht werden verhaftet.
04. Dezember
Bürger dringen in die Gebäude des Staatssicherheitsdienstes in Erfurt, Leipzig und weiteren Orten ein, um die Vernichtung von Stasi-Akten zu verhindern.
Archivnachweis
05. Dezember
Die CDU der DDR und die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) geben ihren Austritt aus dem "Demokratischen Block der Parteien und Massenorganisationen" bekannt.
06. Dezember
Rücktritt von Egon Krenz als Staatsratsvorsitzender.
Nachfolger wird der Vorsitzende der LDPD Manfred Gerlach.
07. Dezember
Auftakt zum Runden Tisch mit Vertretern der fünf ehemaligen Blockparteien und sieben Oppositionsgruppierungen. Im Ergebnis des Treffens in Ost-Berlin sprechen sich die Teilnehmer für die Auflösung des Amtes für Nationale Sicherheit aus und dafür, die ersten freien Wahlen am 6. Mai 1990 abzuhalten.
Archivnachweis
08. Dezember
Der außerordentliche SED-Parteitag in Ost-Berlin spricht sich gegen die Parteiauflösung aus.
Gregor Gysi wird auf dem außerordentlichen SED-Parteitag zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter werden Hans Modrow und der Dresdner Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer.
Archivnachweis

Gregor Gysi auf dem außerordentlichen Parteitag der SED am 08.12.1989
11. Dezember
Bei den traditionellen Montagsdemonstrationen in der DDR wird der Ruf nach Wiedervereinigung lautstark erhoben.
15. Dezember
Der am 12. November gewählte Lothar de Maizière wird als Parteivorsitzender der CDU in der DDR bestätigt.
16. Dezember
Auf dem Sonderparteitag der SED benennt sich die Partei in SED-PDS (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Partei des Demokratischen Sozialismus) um.
Gründungsparteitag des Demokratischen Aufbruchs (DA) in Leipzig. Zum Vorsitzenden wird Wolfgang Schnur gewählt.
19. Dezember
Bundeskanzler Helmut Kohl und Ministerpräsident Hans Modrow vereinbaren Verhandlungen über eine deutsch-deutsche Vertragsgemeinschaft bei einem Treffen in Dresden.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 19.12.1989, Helmut Kohl in Dresden
Helmut Kohl hält anläßlich seiner Reise nach Dresden eine Ansprache vor der Ruine der Frauenkirche.

"Aktuelle Kamera" vom 22.12.1989, Öffnung des Brandenburger Tors
24. Dezember
Die Einreise von Bundesbürgern und West-Berlinern in die DDR ist wieder ohne Visum und Zwangsumtausch möglich.
11. Januar
Das neue Reisegesetz, das den DDR-Bürgern Reisefreiheit einräumt, wird von der Volkskammer der DDR verabschiedet.
13. Januar
Die Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP) beschließt auf ihrer ersten Landesdelegiertenkonferenz in Ost-Berlin die Umbenennung in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).
Archivnachweis
15. Januar
Demonstranten stürmen die Zentrale des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes in der Ost-Berliner Normannenstraße.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 15.01.1990, Stürmung der Stasi-Zentrale in Ost-Berlin
15. Januar
Ministerpräsident Hans Modrow nimmt erstmals an einer Sitzung des Zentralen Runden Tisches teil. Er schlägt dem Runden Tisch die Zusammenarbeit mit der DDR-Regierung vor.
Archivnachweis
20. Januar
Die Mehrheit des Parteivorstandes der SED-PDS entscheidet sich gegen eine Auflösung der Partei. Beschlossen wird die Abschaffung des Parteiabzeichens und des Parteisymbols.
Archivnachweis
20. Januar
Die Zentrale Schiedskommission der SED-PDS schließt Hans-Joachim Böhme, Horst Dohlus, Kurt Hager, Joachim Herrmann, Werner Jarowinsky, Heinz Keßler, Egon Krenz, Ingeborg Lange, Erich Mückenberger, Margarete Müller, Alfred Neumann, Günter Schabowski, Gerhard Schürer und Werner Walde aus der Partei aus.
20. Januar
Gründung der Deutschen Sozialen Union (DSU) durch zwölf christlich-liberale und konservative Gruppen in Leipzig.
Archivnachweis
21. Januar
Der stellvertretende Parteivorsitzende und Oberbürgermeister Dresdens Wolfgang Berghofer tritt mit weiteren 39 Mitgliedern aus der Partei SED-PDS aus.
Archivnachweis
29. Januar
Der ehemalige Staats- und Parteichef der DDR Erich Honecker wird aus dem Krankenhaus entlassen und kommt in Untersuchungshaft. Er wird kurze Zeit später aus gesundheitlichen Gründen wieder frei gelassen.
01. Februar
Das "Gesetz über Reisen von Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik in das Ausland" tritt offiziell in Kraft.
01. Februar
Ministerpräsident Hans Modrow stellt sein Konzept "Für Deutschland einig Vaterland" vor. Dieses sieht eine stufenweise Wiedervereinigung vor: Von einer Vertragsgemeinschaft über eine Konföderation zu einer Übertragung von Souveränitätsrechten auf die Konföderation.
Archivnachweis
03. Februar
Der Ministerpräsident der DDR, Hans Modrow, und der Bundeskanzler der BRD, Helmut Kohl, führen am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos ein Gespräch über die Lage in der DDR und die bilateralen Beziehungen.
04. Februar
Der Parteivorstand der SED-PDS beschließt die Namensänderung der Partei in PDS.
05. Februar
Die Parteien CDU (DDR), DSU und DA einigen sich in Berlin darauf, für die Volkskammerwahl am 18. März das Wahlbündnis "Allianz für Deutschland" zu bilden.
Archivnachweis
05. Februar
Ein Gesetz zur Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit wird beschlossen. Somit unterstehen Rundfunk, Fernsehen und die Nachrichtenagentur ADN nicht mehr der Regierung. Das Fernsehen der DDR wird zu einer politisch unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt.
Archivnachweis
05. Februar
Auf Vorschlag von Ministerpräsident Hans Modrow wählt die Volkskammer der DDR acht Politiker aus neuen Parteien und Vereinigungen zu Ministern ohne Geschäftsbereich in den Ministerrat.
Archivnachweis
07. Februar
Die DDR-Oppositionsgruppen Neues Forum, Demokratie Jetzt und Initiative Frieden und Menschenrechte schließen sich für die Volkskammerwahl zur Listenverbindung "Bündnis 90" zusammen.
Archivnachweis

Aktuelle Kamera vom 16.02.1990, Pressekonferenz Bündnis 90 zum Wahlbündnis
09. Februar
Vom 9. bis 20. Februar werden zum ersten Mal die 40. Internationalen Berliner Filmfestspiele (Berlinale) in beiden Teilen der Stadt veranstaltet.
10. Februar
Treffen zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow in Moskau. Die UdSSR signalisiert, einer Wiedervereinigung Deutschlands nicht im Weg zu stehen.
Archivnachweis

"Aktuelle Kamera" vom 10.02.1990, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow
13. Februar
DDR-Ministerpräsident Hans Modrow und Bundeskanzler Helmut Kohl vereinbaren in Bonn die Einsetzung einer gemeinsamen Kommission zur Vorbereitung der Währungs- und Wirtschaftsunion.
Archivnachweis
20. Februar
Die Volkskammer der DDR beschließt ein neues Wahlgesetz. Danach sollen in der Volkskammer statt 500 nur noch 400 Abgeordnete sitzen, die frei, allgemein, gleich, direkt und geheim gewählt werden. Als Wahltermin wird der 18. März 1990 festgesetzt.
Archivnachweis
01. März
Der DDR-Ministerrat beschließt die Umwandlung aller Kombinate in Kapitalgesellschaften und die Einrichtung der Treuhandanstalt für die Verwaltung von Volkseigentum.
Archivnachweis
10. März
Erstmals seit Kriegsende fliegt eine Lufthansa-Maschine wieder direkt von Frankfurt am Main nach Leipzig. Ohne Umweg über die CSSR benötigt sie statt bisher 100 Minuten nur noch rund 40 Minuten für die um 300 Kilometer verkürzte Strecke.
12. März
Der Zentrale Runde Tisch beendet mit seiner 16. Sitzung im Konferenzgebäude des Berliner Schlosses Niederschönhausen seine Arbeit und spricht sich gegen eine Übernahme des Grundgesetzes der Bundesrepublik für die DDR aus.
Archivnachweis
12. März
In Leipzig findet die letzte Montagsdemonstration statt.
14. März
Vorbereitende Zwei-plus-Vier-Gespräche auf Beamtenebene über die deutsche Einheit mit Vertretern beider deutscher Staaten und den Alliierten in Bonn.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 14.03.1990, Vorbereitende Zwei-plus-Vier-Gespräche in Bonn
Der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs (DA) Wolfgang Schnur bestätigt, als Inoffizieller Mitarbeiter für den Staatssicherheitsdienst der DDR tätig gewesen zu sein und tritt von seinem Amt zurück.
Archivnachweis
18. März
Erste und einzige freie Volkskammerwahlen der DDR mit einem Wahlsieg der konservativen „Allianz für Deutschland“, ein Wahlbündnis aus CDU, DSU und DA mit 48,15 Prozent.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 18.03.1990, Hochrechnung der Wahlergebnisse
02. April
Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der DDR-SPD Ibrahim Böhme tritt von seinen Ämtern zurück, nachdem Vorwürfe zur Mitarbeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR gegen ihn erhoben wurden.
Archivnachweis
05. April
In der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Volkskammer der DDR wird Sabine Bergmann-Pohl (CDU) zur Präsidentin der Volkskammer gewählt. Der CDU-Vorsitzende Lothar de Maizière wird mit der Regierungsbildung beauftragt.
Archivnachweis
12. April
Die Volkskammer der DDR wählt Lothar de Maizière zum Ministerpräsidenten der DDR.
Archivnachweis
12. April
Die Volkskammer der DDR wählt die Regierung der Großen Koalition aus den Parteien CDU, Deutsche Soziale Union (DSU), Demokratischer Aufbruch (DA), SPD und Bund Freier Demokraten - Die Liberalen (BFD).
Archivnachweis
27. April
In Ost-Berlin beginnen die offiziellen Verhandlungen zum deutsch-deutschen Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 27.04.1990, Renate Krawielicki zum Staatsvertrag
30. April
Erstes offizielles Treffen des Deutschen Bundestags und der Volkskammer durch ihre Vertreter, der DDR-Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl und der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth.
Archivnachweis
05. Mai
Das erste Außenministertreffen der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen über die äußeren Aspekte der deutschen Einheit findet in Bonn statt.
Archivnachweis
06. Mai
Erste freie Kommunalwahlen in der DDR. Die CDU erlangt den höchsten Stimmanteil mit 34,4 Prozent, gefolgt von der SPD mit 21,3 Prozent und der PDS mit 14,6 Prozent.
18. Mai
Bundesfinanzminister Theodor Waigel und der DDR-Finanzminister Walter Romberg unterzeichnen den Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.
Archivnachweis

Direktübertragung der Unterzeichnung des Staatsvertrags am 18.05.1990
21. Mai
Der erste in der DDR gefertigte VW-Polo läuft im Automobilwerk Zwickau vom Band.
01. Juni
Die Stadtverordnetenversammlung von Karl-Marx-Stadt beschließt die Rückbenennung der Stadt in Chemnitz. Bei einer im April durchgeführten Volksabstimmung sprachen sich mehr als 75 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung für die Rückbenennung ihrer Stadt in Chemnitz aus.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 17.04.1990, Referendum zur Rückbenennung in Chemnitz
06. Juni
Die mutmaßliche RAF-Terroristin Susanne Albrecht wird durch die Kriminalpolizei der DDR verhaftet.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 07.06.1990, Verhaftung von Susanne Albrecht
13. Juni
Die DDR-Grenztruppen beginnen mit dem endgültigen Abriss der Berliner Mauer.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 13.06.1990, Abriss der Berliner Mauer
21. Juni
Die Volkskammer der DDR und der Deutsche Bundestag verabschieden den Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR sowie die völkerrechtliche Anerkennung der polnischen Westgrenze.
Archivnachweis
01. Juli
Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.
Die Deutsche Mark wird das offizielle Zahlungsmittel in der DDR.
Archivnachweis

"controvers" vom 01.07.1990, Sparkasse in Berlin
16. Juli
Michail Gorbatschow und Helmut Kohl einigen sich nach zweitägigen Gesprächen in Moskau und im Kaukasus über die volle Souveränität des vereinten Deutschlands und die freie Wahl der Bündniszugehörigkeit.
Archivnachweis

"Ak am Abend" vom 15.07.1990, Gorbatschow und Kohl begrüßen sich in Moskau
17. Juli
Beginn der dritten Runde der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen in Paris. Bestätigung der Oder-Neiße-Grenze als polnische Westgrenze.
Archivnachweis
20. Juli
Neue Vereidigung der Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA). Zum ersten Mal in der Geschichte der DDR verpflichten sich die NVA-Soldaten nicht mehr, den Sozialismus zu verteidigen.
Archivnachweis
22. Juli
Die Volkskammer verabschiedet ein Ländereinführungsgesetz. Damit entstehen die fünf Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Archivnachweis
24. Juli
Die Fraktion der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) tritt aus der Regierungskoalition aus, weil keine Einigung über den Beitrittstermin der DDR zur BRD und über den Wahlmodus erzielt wird.
13. August
Die Rolling Stones treten zum ersten Mail in der DDR auf. Am Jahrestag des Mauerbaus findet das Konzert an der Weißenseer Radrennbahn in Ost-Berlin statt.
Archivnachweis
15. August
Der Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, entläßt Finanzminister Walter Romberg (SPD), Landwirtschaftsminister Peter Pollack (parteilos, für die SPD), Wirtschaftsminister Gerhard Pohl (CDU) und Justizminister Kurt Wünsche (parteilos, vormals F.D.P.). Die Ressorts werden von Staatssekretären geleitet.
19. August
Die SPD verlässt die Regierungskoalition und Ministerpräsident Lothar de Maizière verliert die Regierungsmehrheit. Die Liberalen hatten bereits am 24. Juli der Regierung ihre Unterstützung entzogen, ohne jedoch ihre Minister aus dem Kabinett zurückzuziehen.
Archivnachweis
22. August
Das Wahlgesetz für die erste gesamtdeutsche Wahl zum Bundestag wird von der Volkskammer der DDR nochmals beraten und mit Zweidrittelmehrheit beschlossen.
Archivnachweis
23. August
Die Volkskammer der DDR beschließt mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes nach Artikel 23.
Archivnachweis

Volkskammertagung vom 23.08.1990, Sabine Bergmann-Pohl
24. August
Die Volkskammer der DDR beschließt ein Gesetz über die Sicherung und Nutzung der personenbezogenen Daten des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit und des Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS).
Archivnachweis
31. August
Der Vertrag zwischen der DDR und der BRD über die Herstellung der Einheit Deutschlands wird im Kronprinzenpalais in Ost-Berlin von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und DDR-Ministerpräsident Günther Krause unterzeichnet.
Archivnachweis
04. September
Bürgerrechtler besetzen die Zentrale des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit in Ost-Berlin und fordern klare Regelungen über den Verbleib der Akten sowie deren Verwendung.
Archivnachweis
12. September
In der abschließenden Runde der Zwei-plus-Vier-Gespräche über die äußeren Aspekte der deutschen Vereinigung wird der "Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland" von den Außenministern der vier Siegermächte, der BRD und der DDR in Moskau, im Beisein des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow, unterzeichnet.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 12.09.1990, Pressekonferenz zu den Ergebnissen der Zwei-plus-Vier-Gespräche
20. September
Der Einigungsvertrag wird mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit von der Volkskammer der DDR und vom Deutschen Bundestag verabschiedet.
Archivnachweis
21. September
Der Bundesrat stimmt dem Einigungsvertrag zu.
24. September
In Ost-Berlin unterzeichnen DDR-Verteidigungsminister Rainer Eppelmann und der sowjetische Oberkommandierende des Warschauer Paktes General Pjotr Luschew den Austritt der DDR aus dem Warschauer Pakt.
Archivnachweis
02. Oktober
Verabschiedung der westalliierten Stadtkommandanten aus Berlin. Der Besatzungsstatus Berlins wird nach 45 Jahren beendet.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 02.10.1990, Verabschiedung der Westalliierten in Berlin
Die 38. und letzte Tagung der Volkskammer der DDR wird in einem Festakt im Berliner Staatsratsgebäude begangen.
Archivnachweis
03. Oktober
Die DDR tritt der Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes bei.
Archivnachweis

"AK am Abend" vom 03.10.1990, Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung
04. Oktober
Der erste gesamtdeutsche Bundestag konstituiert sich im Berliner Reichstagsgebäude.
Archivnachweis